Zur Entstehung von «Vorwärts»

Nach „Herbscht“ zog es mich wieder ins Tonstudio und ich machte bereits im Oktober 2009 weitere Aufnahmen. Ein „Weihnachtslied“ sowie einige Songs zum „Winter“ oder zum „Jahreswechsel“. Ich merkte: „Jetzt stresst Du Dich selbst.“ und ich stellte die Veröffentlichung eine Weile zurück (ich kann ja nicht eine „Winter“-CD im Frühling herausbringen).

Ich beschloss aber, noch vor Weihnachten weitere Lieder aus meinem Repertoire aufzunehmen und reservierte einige Tage im Tonstudio. Diesmal begleitete mich mein Sohn Jonas (sorry, John von den „Lizard Chilli Soup“), der zu den 12 geplanten Liedern jeweils eine Bass-Spur kreierte.

Ich wählte Lieder aus, die allesamt sehr persönlich resp. die einen persönlichen Hintergrund haben. Mit einzelnen Liedern wollte ich auch eine gewisse Ernsthaftigkeit zum Ausdruck bringen, dies um mich nicht in die Schublade eines „Gaudi-Musikers“ stecken zu lassen.

Die Aufnahmen im Burgdorfer Tonstudio „Blue Box Studios“ machten viel Spass und gelangen wie immer sehr gut. Wir stellten fest, dass bei Gitarre, Bass und Gesang noch die Percussion fehlte und ich fragte Mätze, den Drummer der „Lizard Chilli Soup“, ob er bereit wäre, die Lieder mit Percussion zu ergänzen. Wir gingen also im Januar noch einen Tag ins Studio und Mätze, der in der Zwischenzeit die Songs auf dem Cajon zu begleiten lernte, legte sich ins Zeug.

Ich meldete die Songs bei der Suisa an und beantragte für den 12. Song das Bearbeitungsrecht beim zuständigen Verlag „Murray Head Music, Paris“. Dieses Lied heisst „Säg s’esch ned esoo“; die Musik stammt vom Künstler Murray Head („Say it ain’t so, Joe“), den Text habe ich selbst verfasst und er steht in keinem Zusammenhang mit dem ursprünglichen Text. Nun, es dauerte letztlich über zwei Monate, bis ich letztlich den Künstler selbst erreichte und mit ihm über das Lied telefonierte. Murray Head erkärte mir, dass er etwas Mühe hätte, dass ich seinen eher politischen Text nicht verwenden wolle, einen definitiven Bescheid werde ich von seinem Publisher Paul Banes erhalten. Paul Banes schrieb mir kurz darauf ein Mail, in welchem er mir erklärte, dass die Bekanntheit von Murray Head in der Schweiz nicht zunehmen dürfte, wenn ich dieses Lied veröffentlichte und deshalb gebe es hierfür keine Erlaubnis.
Okay, wieder etwas gelernt; zumindest frühzeitig die Bearbeitungsrechte einzuholen, bevor der Song im Studio aufgenommen wird.

Wie soll die CD überhaupt heissen? Ursprünglich dachte ich an „Muetertag“, da dieses emotionale Lied bei meinen Konzerten immer sehr grossen Anklang fand. Ich wusste aber, dass es mit der Veröffentlichung nicht mehr bis zum Muttertag reichen würde und dass die CD auf diesen einen jährlich wiederkehrenden Anlass reduziert werden könnte. Der Titel musste für mich eine positive Ausstrahlung haben, entweder „Vorwärts“ oder „Sunneschtrau“. Ich entschied mich für „Vorwärts“, da dieses Lied für mich persönlich eine grosse Stütze war (siehe Kommentar).

Jetzt wo die 11 Lieder feststanden, konnte das Mastering sowie auch die Gestaltung in Angriff genommen werden. Ich muss gestehen, dass ich keine Idee der Covergestaltung hatte. Keine Sorge, die Profis bei „Brandl + Schärer AG, Olten“ kommen bestimmt mit guten Vorschlägen. Und so war es auch. Ich bin auch heute noch absolut begeistert und tief beeindruckt von der Kreativität und Empathie. Danke. Das Cover drückt sowohl die Richtung „Vorwärts“ aus, zeigt den „Sunneschtrau“ und berücksichtigt auch den Gedanken an ein nachhaltiges Verhalten, wie ich es (im weitesten Sinne) im Lied „2020“ zum Ausdruck bringen möchte.

Die CD’s habe ich wieder bei Adcom, Neuenhof, machen lassen. Erstens habe ich bei „Herbscht“ schon gute Erfahrungen von diesem „Full-Service“ gemacht und zweitens arbeiten frühere Geschäftskollegen bei Adcom.

Jetzt ist es also soweit. Ich habe das zweite Baby, 8 Monate nach dem ersten zur Welt gebracht. Es hat wiederum Spass gemacht und ich bin allen sehr dankbar, die mich bei diesem Projekt unterstützt haben!

Übrigens: Die CD enthält 11 Lieder; 11 ist auch die Solothurner-Zahl. Das ist doch ein gutes Omen, oder? Ich habe übrigens kürzlich auch ein Lied geschrieben „Eg bi vo Soledorn“, dieses werde ich jedoch zu einem späteren Zeitpunkt veröffentlichen; vielleicht auf meiner 11. CD?    ;-)

Liebe Grüsse,

Hufi

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