Auerheiligebärg - Kommentar

Dieses Lied habe ich am 2. Mai 1997 geschrieben.

Wer kennt ihn, den Allerheiligenberg, oberhalb von Hägendorf? Zumindest im Raum Olten und im Oberbaselbiet kennt man wahrscheinlich dieses Ausflugsziel. Insbesondere die Wanderung durch die Teufelsschlucht von Hägendorf ist sehr eindrücklich und wenn Du oben aus dem Wald trittst und der Allerheiligenberg (was heisst Berg? Es ist eher ein etwas grösserer Hügel) vor Dir steht, dann ist dies ein besonderes Erlebnis. Etwas weiter oben hast Du den Blick auf Olten und die Region – im Herbst auf ein schönes Nebelmeer -, toll.
Meine Generation ist in der Kindheit am Sonntag mit der ganzen Familie wandern gegangen. Mit vollbepacktem Rucksack Richtung Belchenflue, irgendwo Cervelats bräteln; dann sicher auch noch in ein Bergrestaurant eingekehrt, evtl. Bekannte angetroffen und der Vater hat zu Singen begonnen… - Hab oft im Kreise der Lieben - …, schöne Erinnerungen! Und immer wieder der Allerheiligenberg.

Politisch ist die Thematik brisant, da auf dem Allerheiligenberg so vor rund 100 Jahren oder so eine Tuberkuloseanstalt (Sanatorium) gebaut wurde, das später als Spital resp. Übergangszentrum für betagte Pflegebedürftige, umgenutzt wurde. Mit den Sparmassnahmen im Gesundheitsbereich (was heisst „Sparmassnahmen“, wenn die Kostenexplosion unaufhörlich weitergeht?) sollte – und soll wohl heute wieder – geschlossen oder erneut umgenutzt werden.

Seit dem ich dieses Lied geschrieben habe, bin ich mir auch bewusst geworden, dass viele ältere Menschen gar nicht den Wunsch haben, ihren Lebensabend in der Abgeschiedenheit zu verbringen, sondern gerne noch den Puls des Lebens spüren möchten – und dies geht natürlich besonders gut im Zentrum eines Dorfes oder einer Stadt. Aber eben, es gibt viele Wohn- und Lebensformen im Alter, … und das ist gut so.

Viele Grüsse,

Hufi

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